Gerasdorf: Stadtregierung nach 100 Tagen „mit voller Kraft für unsere Stadt“

Zur Frage eines begrünten Erdhügels machen Bürgermeister Vojta und Gerasdorfs Abgeordneter Mandl als Vizebürgermeister den Weg frei für eine Volksbefragung, die dann Stellungnahmen der Stadtgemeinde bestimmen wird. Das und viel mehr ist in den ersten 100 Tagen der neuen Gerasdorfer Stadtregierung geschehen.

Bürgermeister Alexander Vojta und Gerasdorfs Abgeordneter Lukas Mandl als Vizebürgermeister präsentierten nach den ersten 100 Tagen der neuen Stadtregierung eine erste Zwischenbilanz und einen Ausblick auf die kommenden Wochen und Monate. „Die Gemeinderats-Mitglieder der Stadtregierung arbeiten mit voller Kraft an der Umsetzung unseres Arbeitsprogramms und für den laufenden Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern“, so Vojta und Mandl.

Kinder und Jugendliche: Kindergarten-Gruppen, Schulweg-Sicherheit, neue Hardware 

Im Herbst wird mit dem neuen Kindergarten in der Oberlisse der größte Kindergarten Niederösterreichs eröffnet. Ebenfalls im Lauf des Herbsts fertiggestellt werden zwei neue Gruppen im Kindergarten Kapellerfeld. Vojta erklärt: „Der Kindergarten Oberlisse ist im Moment unser Hotspot und kann in weniger als einem Jahr realisiert werden. Wir freuen uns schon sehr auf die Fertigstellung.“ Mandl ergänzt: „Der Bedarf für zwei weitere Gruppen in Kapellerfeld war sofort nach der ersten Sichtung der Zahlen zum Start der neuen Stadtregierung klar. Wir haben mit Hochdruck geplant und dank der Unterstützung von Landesseite können wir mit besonderem Tempo bauen. Für die Zukunft haben wir eine Struktur aufgesetzt, um längerfristig zu planen.“

Ebenfalls in Kapellerfeld wurde in Kooperation mit der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) eine Offensive für die Schulweg-Sicherheit gestartet. In Kooperation mit den Schulkindern, deren Eltern, den Lehrerinnen und Lehrern sowie der Polizei werden Schulweg-Pläne erarbeitet und Verbesserungen auf den Wegen konzipiert. Außerdem wurden sämtliche Spielplätze in Gerasdorf vom TÜV begutachtet, Mängel wurden oder werden behoben.

Die Neue NÖ Mittelschule wird mit dringend benötigter neuer Hardware ausgestattet. Mit dem neuen Schuljahr steht den Jugendlichen ein modernes Equipment zur Verfügung. „Wir werden damit beste Startbedingungen für die Jugendlichen schaffen. Ab dem neuen Schuljahr können sie dort mit der besten Hardware arbeiten“, so Vojta. 

Ortsbild: Betriebssperren Föhrenhain, Kurzparkzone Oberlisse, Friedhof Seyring

Die erste „Aktion scharf“ in Föhrenhain führte zur Schließung zweier Betriebe der Autoverwertung sowie zu strengen behördlichen Auflagen für elf weitere Betriebe. Weitere derartige Aktionen sollen folgen. Im Einkaufsgrätzel Oberlisse wurde eine Kurzparkzone geschaffen. Der Friedhof Seyring wurde umgebaut und verschönert, die Infrastruktur verbessert. Besonders die älteren Besucher werden sich über kürzere Wege dank neuer Wasser-Entnahmestellen freuen. Bald wird hier auch ein neuer moderner Parkplatz errichtet. 

Volksbefragung Erdhügel 

Die Stadtregierung ist darin übereingekommen, dass zu der Frage, ob sich die Stadtgemeinde für oder gegen die Aufschüttung eines begrünten Erdhügels nördlich des Marchfeldkanals zwischen Gerasdorf-Ort und Kapellerfeld  aussprechen soll, eine Volksbefragung durchgeführt wird. „Wir werden uns in unseren Stellungnahmen an das Ergebnis der Volksbefragung halten. Jetzt laufen Gespräche mir rechtskundigen Fachleuten in St. Pölten zu den genauen Möglichkeiten bei der Fragestellung. In weiterer Folge werden wir nach Schweizer Vorbild zusammen mit Befürworterinnen und Befürwortern sowie mit Gegnerinnen und Gegnern eine leicht verständliche Übersicht aller Argumente anfertigen, die dann für die Volksbefragung allen als Entscheidungshilfe zur Verfügung stehen wird“, so Vojta und Mandl.

Abfallwirtschaft: Ausloten der Möglichkeiten zur Kostensenkung 

Zur Senkung der Abfallwirtschafts-Kosten steht Ende Juni das erste Gespräch mit Klosterneuburg Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager an. Klosterneuburg hatte durch die Realisierung der europarechtlich neuen Möglichkeit der „interkommunalen Zusammenarbeit“ die Kosten für die Abfallwirtschaft deutlich gesenkt. 

Kinderbetreuung: Kindergarten Föhrenhain und Evaluierung Horte in Planung

Derzeit werden die Möglichkeiten für die Errichtung eines Kindergartens in Föhrenhain ausgelotet. Zuerst brauche es klare Zahlen über den mittel- und längerfristigen Bedarf, dann eine geeignete Liegenschaft und schließlich die Zusammenarbeit mit der Landesregierung zur Realisierung dieses Projekts, so Vojta und Mandl. 

Die Betreuung in den Horten werde evaluiert. Was in den einzelnen Horten gut gemacht werde, soll auch den jeweils anderen vorgeschlagen und bestenfalls in allen Horten umgesetzt werden. Außerdem seien bei der Struktur und der Finanzierung Anpassungen aufgrund der neu geordneten überregionalen Förderstruktur für Horte notwendig .  

Lebensqualität: Anti-Fluglärm, Bürgerservice im neuen Rathaus, mehr Transparenz 

Um der Belastung vieler Bürgerinnen und Bürger durch Fluglärm zu begegnen unterstützt die Stadtregierung die Gründung eines Vereins der Betroffenen, der in weiterer Folge von der Stadtgemeinde unterstützt wird und in der zuständigen Bezirkskonferenz Gänserndorf des Flughafen-Dialogforums Mitspracherecht bekommt. 

Die Vorbereitungen für ein bürgernahes neues Rathaus mit modernen Arbeitsplätzen laufen auf Hochtouren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien voll in das Projekt eingebunden, Landeshauptmann Erwin Pröll habe 400.000 Euro Förderung zugesagt, so Vojta und Mandl. Der Spatenstich soll noch heuer erfolgen.

Außerdem ist „die Transparenzoffensive weit fortgeschritten“ wie Mandl erklärt: „Das Forum Informationsfreiheit hat für Gerasdorf ein Konzept erstellt, das sich mit der Bandbreite der möglichen Themen befasst. Transparenz ist das entscheidende Thema für eine zeitgemäße Weiterentwicklung öffentlicher Körperschaften. Bürgerinnen und Bürger sollen künftig zeitnah und unkompliziert Zugang zu zahlreichen Informationen erhalten. Für eine moderne Verwaltung arbeiten wir an der Realisierung des elektronischen Akts.“ 

Generationendorf im Zeitplan 

Der Bau des Generationendorfs liegt laut Bürgermeister Alexander Vojta exakt im Zeitplan. Die widmungstechnischen Fragen, die Erarbeitung des Parzellierungsentwurfs und die technischen Gutachten wurden sehr zügig in Angriff genommen und werden im Herbst geklärt oder erstellt sein. „Dieses Projekt ist mir besonders ans Herz gewachsen. Wir alle leisten unseren Beitrag dazu, möglichst rasch an der Umsetzung zu arbeiten.“ Das anspruchsvolle Projekt umfasst neben Schule und Kindergarten ein Pflegeheim,  betreutes Wohnen und junges Wohnen. Angesichts der ständig steigenden Grundstückspreise will die Stadtregierung jungen Gerasdorferinnen und Gerasdorfern mit  leistbaren Wohnungen das Verbleiben in ihrer Heimatstadt erleichtern. 

70 Jahre Befreiung vom Nationalsozialismus: Gerasdorfer Gedenken

Geschichtlich Geschehenes zu verarbeiten sei untrennbar mit einer Stadt, die Anstand und Kultur hat, verbunden. Da der nationalsozialistische Verbrecherstaat auch auf Gerasdorfer Boden Opfer gefordert habe sei 70 Jahre nach der Befreiung ein passender Zeitpunkt, dieser Kinder, Frauen und Männer in einer würdigen Weise zu gedenken.

Alexander Vojta erklärt: „Wir arbeiten die Geschehnisse dieser Zeit mit dem Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes und durch die Befragung von Zeitzeugen in Gerasdorf seriös und akademisch auf. Das Ziel ist, die Vergangenheit aufzuarbeiten und für die Zukunft zu lernen.“